Sułkowski, ein altes polnisches, der Katholischen Confession folgendes, jetzt in Posen u. Oberschlesien angesessenes Geschlecht; hieß eigentlich von Lestwitz, u. Hans von Lestwitz aus dem Hause Schlaube nahm den Namen Sułkowski nach dem Stammhaus Sulke an; es blüht jetzt in zwei Linien; Stammvater ist Fürst Alexander Joseph, kam als Page in den Dienst des nachmaligen Königs August III., begleitete denselben auf Reisen u. wurde dessen Günstling, Oberjägermeister von Lithauen, Director der Parforcejagd u. Oberst, nach Augusts III. Regierungsantritt Oberkammerherr, Oberjägermeister, General der Infanterie u. Cabinetsminister, besorgte als solcher die wichtigsten Geschäfte und wurde 1733 vom Kaiser Karl VI. zum Reichsgrafen ernannt.
In 1735 übernahm er das Commando in Polen, wurde 1737 General en Chef der sächsischen Hülfstruppen gegen die Türken u. erhielt das Indigenat in allen kaiserlichen Erblanden. 1738 fiel er aber in Ungnade, wurde der meisten Stellen entsetzt u. vom Hofe verbannt; in demselben Jahre nahm er die erkauften Güter des Königs Stanislaw Leszczyński, darunter die Grafschaften Lissa u. Reisen in Besitz und wurde 1752, nach Ankauf des Fürstenthums Bielitz, vom Kaiser Franz I. zum Reichsfürsten erklärt und 1754 der Reichsfürstenstand auf alle seine Nachkommen ausgedehnt, Bielitz aber zum Herzogthum erhoben; er starb kurz darauf u. hinterließ vier Söhne, von denen jedoch nur Franz u. Anton die beiden noch blühenden Linien gründeten.
August Kasimir (*15.November 1729; gest. 7. Januar 1786) seit 1762 Fürst von Reisen, königlich-polnischer Kammerherr, General der königlich-polnischen Armee und Kommandant des Rydzyna-Infanterieregiments, 12775 – 1776 Marschall des Seijm.