Unbekanntes Stempelpapier aus dem Herzogtum Westfalen (2)

Buitenland
[Teil 2. Das Erkunden, Zuordnen, Studieren und Lesen eines aufgefundenen und noch völlig unbekannten Stempelpapieres aus der Zeit vom Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation.] Das Sachsenross (auch Niedersachsenross, Westfalenross, Westfalenpferd, Welfenross) ist ein heraldisches Motiv. Es steht für das Volk der Sachsen, das alte Stammesherzogtum Sachsen und die aus ihm entstandenen politischen Einheiten, vor allem für die welfischen Herrschaftsgebiete. Es ist heute das Wappenmotiv des Landes Niedersachsen. 

Als Westfalenpferd mit erhobenem Schweif ist es das traditionelle Wappenmotiv von Westfalen und bildet heute in dieser Form einen Bestandteil des Wappens des Landes Nordrhein-Westfalen. Die niederländische Nachbarregion Twente und die britische Grafschaft Kent tragen dieses Motiv ebenfalls in ihren modernen Wappen.

Fig. 9: Wappenstempel vom Herzogtum Westfalen (das Westfalenpferd), als Kontrollstempel und zur Unterscheidung zu den anderen Landesteilen vom Churfürstentum Köln.
Fig. 10: Vollständiges Dokument von 1769.
Fig. 11: (fortgesetzt)
Fig. 12: (fortgesetzt)
Fig. 13: (fortgesetzt)
Fig. 14: Es geht hierin um eine Summe von 2000 Reichsthaler, die aufzuteilen war…
Fig. 15: (fortgesetzt)
Fig. 16: (fortgesetzt)

Im Landgericht zu Alme 1769, und es bezeugen mit Siegel und Unterschrift folgende, anwesende Personen:

  • Joe Bernardo Bunsen et Joanne Hencken
  • W.A. Haver Sambt= Wiesor zu Almen ?
  • Chur cöllnischen…Hochfürstlich Paderbornischer geheimer Rath und Obermarschall
  • Theodor Werner Freyherr von Bocholtz
  • Frans Joseph Freiherrn von Meschede ex Langenau
  • Friedrich Adam Freyherrn von Meschede in Alme
  • Herrn Werner Wrede Baronatis Almensis
  • Herr Anton Cosman
Fig. 17: alle Namen
Fig. 18: Angehängtes Gerichtsprotokoll mit aufgeklebten Papier- Gerichtssiegel.
Fig. 19: Abgesegnet und beglaubigt von Gerichts- Assessor Joan Chistian Mantell.

Fig. 20: Einmaliger Erbschaftsvergleich über eine Restsumme von 950 Reichsthaler: „der lieben Fräulein ? Regina von und zu Arnsberg in fester Form Rechtens mit allen gerechtigkeiten daß sie daselbst von der Zeit an jeglich für sich lieb zur gänzlichen Abtötung vererben, und damit sich wohlfeihl gehalten und walten könne, welches mit meiner unverfälligen Unterschrift nach beygedrückten Petschaft bekräftrigen so geschehen Arnsberg d 12ten Febr. 1781“.

Wasserzeichen in den Stempelpapier Bogen eins:

Fig. 21: Seite 1a) erste Seite der Akte: E.H.S.ATTENDORN und darüber ein Krone.

Papiermühle an der Alme im Kirchspiel Attendorn
Politisch gehörte Papiermühle ehemals im Amt Waldenburg und im Gogericht und Kirchspiel Attendorn zur Bauerschaft Albringhausen, der auch umliegende Orte wie Listerscheid, Wamge, Weschede u. a. angehörten. Der Name Papiermühle entstand im Jahre 1603, als ein Jost Richter den Bau einer Papiermühle zwischen Weschede und Merklinghausen beim Drost Caspar von Fürstenberg beantragt. Dieser ist einverstanden gegen eine jährliche Abgabe von 5 Ries Papier. Auch der Kurfürst gab seine Einwilligung. Bis 1663 wird der Papiermacher Joachim auf der Papyrmüllen erwähnt. Nach dessen Tod übernimmt ein Mann aus Menden und Ostern 1691 ein Johann Brackel. Um 1790 hatte Schütz auf der Papiermühle von dem, zum Wescheder Zehnten gehörenden Ländern Rente zu zahlen. In den Jahren 1803 bis 1816 leistete der Papiermacher Henninger die Abgaben an das Rentamt in Bilstein. Das in Papiermühle hergestellte handgeschöpfte Schreibpapier soll einen springenden Hirsch (?) als Wasserzeichen gehabt haben. Papiermühle ist heute ein Ortsteil der Stadt Attendorn im Kreis Olpe (Nordrhein-Westfalen) und hat 113 Einwohner.

Fig. 22: Seite 1b) am Ende der Akte: Schlachtruf „Pro Patria“ und die sitzende Schlachtgöttin im Palisadenzaun.

Das Pro Patria-Wasserzeichen zeigt den Freiheitslöwen, eine alte holländische Wappenfigur der Oranier, der in seiner rechten Pranke ein Schwert und in der linken Pranke ein Bündel mit sieben Pfeilen hält, das sollen die sieben freien und von Spanien unabhängigen Provinzen von Holland symbolisieren. Hinter dem Löwen befindet sich eine sitzende weibliche Gestalt mit Helm und einer Stange mit Dreizack in der rechten Hand: die griechische Göttin der Weisheit, des Krieges und des Friedens, Pallas Athene. Ein Palisadenzaun umrandet die beiden. Oben links über diesem Bild steht der Schriftzug „ProPatria“. Das Pro Patria-Wasserzeichen, das auch Hollandia-Wasserzeichen oder „Hollandse Magd” genannt wird, ist in den Niederlanden, Deutschland, Frankreich und weiteren europäischen Ländern weit verbreitet für Papiere im Folio-Format, es wurde ab 1699 bis 1914 nachwiesen.

Quelle: Wikipedia Freie Enzyklopädie und Wolfgang Morscheck Bad Säckingen Deutschland.

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